Chorherrenkongress vom 1. bis 5. Juli 2019 in Sion in der Schweiz
Alle drei Jahre findet ein Kongress der verschiedenen Kongregationen der Augustiner-Regularkanoniker – bei uns besser als Augustiner-Chorherren bekannt – statt. Heuer versammelten sich dazu vom 1. bis 5. Juli 2019 über 100 Chorherren aus 10 Kongregationen in Sion in der Schweiz. Dieser Hauptort des Kantons Wallis ist auch Bischofssitz und liegt bereits jenseits der französischen Sprachgrenze. Ausrichtend war diesmal die Kongregation vom Großen St. Bernhard, deren Generaloberer Jean-Michel Girard derzeit Abtprimas aller Chorherrenkongregationen ist. Sein Vorgänger Jean-Marie Lovey ist seit 2014 Bischof von Sion.
Gemeinsam mit Mitbrüdern aus den anderen österreichischen Chorherrenstiften nahm seitens des Stiftes Reichersberg Prior Oliver Hartl, Militärpfarrer und Pfarrmoderator in Pitten, am Kongress teil, der unter dem Motto „Was können wir als Augustiner-Chorherren zum Leben der Kirche beitragen?“ stand. Prior Oliver wirkte unter anderem bereits bei zwei Studienwochen im Stift Neustift in Südtirol im Vorfeld des Kongresses mit.
Die Tage des Kongresses in der ersten Juli-Woche waren geprägt von Vorträgen und Diskussion zum Thema, gemeinsamem liturgischen Feiern, Exkursionen und mitbrüderlichem Austausch.
So referierte der Sekretär der römischen Kongregation für die Institute geweihten Lebens und für die Gesellschaften apostolischen Lebens, Erzbischof José Rodriguez Carballo, über die augustinische Spiritualität und hielt fest, dass der hl. Augustinus als ein Mann von gestern große Aktualität für die Menschen von heute hat. Chorherr José Mittaz vom Großen St. Bernhard stellte biblische Überlegungen zu den Charismen an. Und der Klosterneuburger Chorherr H. Thaddäus Ploner legte einen Krisenbefund dar, warum die Zukunftsfähigkeit manchmal in Frage gestellt scheint. Auf alle Vorträge und Impulsreferate folgten angeregte Diskussionen.
Die Liturgie – Chorgebet und Eucharistiefeier – wurde dreisprachig in Französisch, Italienisch und Deutsch hauptsächlich in der Kirche Saint-Guérin, Pfarrkirche eines Stadtteils von Sion, gefeiert. In der Nähe befand sich auch die Unterkunft, in dem im Besitz des Bistums Sions befindlichen „Foyer des Creusets“, wo auch die gemeinsamen Mahlzeiten eingenommen wurden und dessen großzügige Anlagen zum mitbrüderlichen Austausch einluden.
Am Programm stand freilich auch eine Stadtbesichtigung von Sion, dieser geschichtsträchtigen Schweizer Stadt im Alpenkanton Wallis. Und eine Exkursion führte die Teilnehmer des Kongresses schließlich auch in die beeindruckende Welt der Walliser Alpen, in denen sich mit zahlreichen 4.000ern einige der höchsten Alpengipfel befinden.
Seinen Ausklang fand der diesjährige Kongress der Augustiner-Regularkanoniker mit einem Besuch im Hospiz am Großen St. Bernhard, dem Ursprungshaus der Chorherrenkongregation vom Großen St. Bernhard – und der Bernhardiner-Hunde ...
Fotos: © Filip Vukina